Dein Körper im Wandel der Wechseljahre
Was dich rund um die Menopause erwartet
Die Wechseljahre sind eine Reise, deren Beginn dich etwa zwischen dem 40. und 50 Lebensjahr erwartet. Sie bedeuten für dich nicht nur den Abschied von der Fruchtbarkeit, sondern eine Verwandlung deines ganzen Frau – seins. Alles wandelt sich: Dein Körper, deine Seele, dein Geist, und meist auch auch deine äußeren Lebensumstände: Die Kinder gehen aus dem Haus, deine Eltern werden vielleicht pflegebedürftig und du fragst dich, ob du in deiner Partnerschaft oder in deinem Job noch glücklich bist. Dabei ist diese Übergangsphase von der fruchtbaren Zeit in einen neuen Lebensabschnitt kein Anlass für Angst und Schrecken, sondern ein ganz natürlicher Prozess.
Was sind die ersten Anzeichen der Wechseljahre?
Wenn du die ersten Beschwerden in den Wechseljahren bemerkst, bist du wahrscheinlich schon mitten drin. Denn die Wechseljahre beginnen bei den meisten Frauen schleichend, oft schon um den 40. Geburtstag herum. Zu Beginn fühlst du dich vielleicht einfach nur seltsam und nicht in deiner Mitte.
Typische Anzeichen sind beispielsweise verkürzte Zyklen, Schmierblutungen vor der Menstruation, Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen und Brustspannen sowie innere Unruhe, Nervosität, Einschlafstörungen und Stimmungsschwankungen.
Diese Zeit vor den eigentlichen Wechseljahren wird auch als Prämenopause bezeichnet. Sie dauert im Durchschnitt etwa fünf bis acht Jahre.
Die häufigsten Beschwerden in den Wechseljahren
Mit der zweiten Phase der Wechseljahre, der Perimenopause, beginnt die Zeit der eigentlichen Wechseljahre. Sie ist häufig die heftigste und anstrengenste Zeit des Wechsels.
Viele Frauen leiden jetzt unter Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, dem Markenzeichen der Wechseljahre. Auch Nervosität, innere Unruhe und Herzrasen, Schlafstörungen, Erschöpfung, Haarausfall und Hautveränderungen sowie Gewichtszunahme (ca. 5 kg) gehören zu den häufigen Beschwerden in den Wechseljahren.
Bleibt die Periode dann irgendwann ganz aus, spricht man von der Menopause. Wann deine letzte Regel war, wird dir oft erst rückblickend klar: Dann nämlich, wenn du über einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten keine Blutung mehr hattest.
Deine Wechseljahrsbeschwerden sind leider jedoch auch hier noch nicht vorbei: Bis zum 65. Lebensjahr bist du nun noch in der Postmenopause. Auch in dieser Phase kommt es noch zu Hitzewallungen, Schweißausbrüchen und Schlafstörungen- allerdings nimmt ihre Intensität langsam immer mehr ab. Insgesamt meldet dein Körper jetzt immer wieder: „Ich werde älter“: Die Haut wird faltig, der Po flacher, die Füße größer – und ohne Lesebrille geht bei den meisten von uns schon lange nichts mehr.
Welche Symptome treten in den Wechseljahren noch auf?
Das ständige Auf- und Ab der Hormone kann eine ganze Reihe von Beschwerden verursachen. Dabei ist unser Körper durchaus kreativ. Man kann also sagen: Wenn du im Alter zwischen 40 und 50 Beschwerden bekommst, die du früher nie hattest, kann dies durchaus mit den Wechseljahren zusammenhängen.
Typisch sind neben dem, was oben beschrieben wurde, auch noch diese Beschwerden:
- Unregelmäßige Periode, unter Umständen stärkere und /oder länger andauernde Blutungen
- Schwindel (durch Östrogenmangel)
- Konzentrationsstörungen/ Vergesselichkeit
- Vernebeltes Denken/Gefühl wie Watte im Kopf
- nachlassende Libido, vaginale Trockenheit, Schmerzen beim Sex
- trockene Haut, brüchige Fingernägel
- trockene und empfindliche Schleimhäute
- Zahnfleischentzündungen
- Verdauungsstörung, Verstopfung
- Blasenprobleme
- Herz-Kreislaufbeschwerden
- Gelenkschmerzen
Mögliche Erkrankungen rund um die Wechseljahre
Die Menopause markiert eine natürliche Lebensphase für Frauen. Die damit verbundenen Veränderungen sind in der Regel keine Anzeichen für eine Krankheit, sondern schlicht die natürlichen Konsequenzen des Älterwerdens.
Dennoch können hormonelle Umstellungen während dieser Zeit zu Veränderungen führen, die das Risiko für bestimmte Erkrankungen erhöhen können. Ein ganzheitlicher Umgang mit deiner Gesundheit und eine gesunde Selbstfürsorge können helfen, diese Herausforderungen zu meistern oder- noch besser- gar nicht entstehen zu lassen.
Osteoporose
Die Struktur unserer Knochen verändert sich im Verlauf der Osteoporose. Ab dem 40. Lebensjahr setzt ein langsamer Abbau ein, bei dem Knochen an Festigkeit und Elastizität verlieren. Hormonelle Umstellungen, familiäre Vorbelastungen und bestimmte Medikamente begünstigen diesen Abbau der Knochendichte.
Krebserkrankungen
Das Risiko für viele Krebserkrankungen steigt im Alter. Ein generell ungesunder Lebensstil, inklusive Tabak- und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, Übergewicht sowie eine unausgewogene Ernährung, kann die Krebsentstehung beeinflussen. Obwohl Krebserkrankungen nicht direkt auf die Wechseljahre zurückzuführen sind, spielt der Lebensstil eine entscheidende Rolle.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Mit zunehmendem Alter altern auch die Blutgefäße. Dies führt zu Ablagerungen von Fett und Kalk, was wiederum die Elastizität der Gefäßwände beeinträchtigt. Die Folge ist ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zu Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Zusätzlich verschwindet durch den Rückgang der Östrogene deren schützende Wirkung auf die Gefäße.
Endometriose
Endometriose kann nicht nur die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, sondern auch während der Wechseljahre Symptome verursachen.
Hashimoto
Die Wechseljahre können die Funktionsweise der Schilddrüse beeinflussen, was bei Frauen mit Hashimoto besonders relevant ist. Wir bieten Einblicke in einen integrativen Ansatz zur Bewältigung von Hashimoto-Symptomen während der Wechseljahre.
PMS
Für einige Frauen verstärkt sich das PMS während der Wechseljahre. Hier besprechen wir Strategien, wie man die Auswirkungen von PMS in dieser Lebensphase mildern kann und geben praktische Tipps für ein besseres Wohlbefinden.
Wie verändern sich die Hormone in den Wechseljahren?
Ist das Keimgewebe in den Eierstöcken aufgebraucht, gilt dies als Startschuss für die Wechseljahre. Zunächst nimmt die Produktion von Progesteron in den Eierstöcken ab, einem Hormon, das während der fruchtbaren Phase die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Gleichzeitig fungiert Progesteron als bedeutender Neurotransmitter im Gehirn. Es wirkt beruhigend und für sorgt einen gesunden Schlaf und ist damit ein wichtiges Wohlfühlen-Hormon.
In einem zweiten Schritt lässt auch die Bildung von Östrogen nach. Diese Hormon ist nicht nur für die Funktion der Fortpflanzungsorgane von Bedeutung, sondern beeinflusst auch zahlreiche Stoffwechselprozesse. Es reguliert so die Funktion von Organen wie dem Darm, den Schleimhäuten, dem Bindegewebe, den Knochen, der Leber, dem Gehirn und den Blutgefäßen. Auch auf dein seelisches Wohlbefinden wirkt sich Östrogen günstig aus.
Zu viel oder zu wenig Östrogen?
Noch vor kurzem wurden Frauen in den Wechseljahren wegen eines vermuteten Östrogenmangels häufig mit Östrogenen behandelt.
Was selbst Ärzte oft nicht wissen: Durch den Rückgang des Progesterons bei noch gleichbleibendem oder nur leicht erniedrigtem Östrogenspiegel kommt es zu Beginn der Wechseljahre häufig sogar zu einem Überhang an Östrogenen, der sogenannten „Östrogendominanz“. In dieser Phase hast du zu wenig Progesteron, nicht zu wenig Östrogen. Wenn du jetzt Östrogene einnimmst, auch wenn dies auf pflanzlicher Basis geschieht, verschlimmert sich deine Situation daher eher.
Bevor du Hormone oder hormonähnliche Substanzen einnimmst, solltest du daher zunächst deinen Hormonspiegel bestimmen lassen!
Helfen pflanzliche Präparate bei Wechseljahrsbeschwerden?
Es gibt eine ganze Reihe von Heilpflanzen, die sich positiv auf Wechseljahrsbeschwerden auswirken können. Sie enthalten sogenannte Phytohormone, pflanzliche Stoffe mit hormonähnlicher Wirkung. Allerdings wirken sie deutlich schwächer als körpereigene Hormone und erfordern viel Geduld: Bis die Wirkung eintritt dauert es unter Umständen einige Wochen.
Auch bei der Einnahme von Heilpflanzen ist dein aktueller Hormonspiegel entscheidend: Bei Östrogenmangel eignen sich Heilpflanzen wie z.B. Hopfen, Moringa, Rot- oder Wiesenklee oder Traubensilberkerze. Als Progesteron-Lieferanten fungieren dagegen Pflanzen wie z.B. Frauenmantel, Maca, Mönchspfeffer und Passionsblume.
Wie hilft Homöopathie in den Wechseljahren?
Auch homöopathische Mittel können dir die Wechseljahre sehr erleichtern. Allerdings wird dir ein Weg in die Apotheke in der Art „Haben sie etwas homöopathisches gegen Hitzewallungen? mit großer Wahrscheinlichkeit nicht helfen. Das liegt daran, dass ein homöopathisches Mittel genau zu dir und deinen individuellen Beschwerden passen muss. In meiner Praxis führe ich mit dir ein langes Gespräch zur Auswahl dieses Mittels und überprüfe die Auswahl regelmäßig.
Mittel, die sich beispielsweise für die Zeit während der Wechseljahre bewährt haben, sind z.B. Crocus, Glonoinum, Lachesis, Sulfur, Sepia und Sanguinaria.